Reisezeit Wohnmobil – Wie packe ich alles am besten ein?

Aktualisiert am: 24.04.2023

Noch bevor es mit dem Wohnmobil an das Reiseziel der Wünsche gehen kann, müssen die Zuladung und die Hebelwirkung berechnet werden. Ebenso kann mit den hier aufgeführten Beladungstipps überflüssiges Gewicht gespart werden. Gerade wenn man mit einem Campingbus , wie dem T5 Camper unterwegs ist, gilt es, die Dinge sinnvoll zu packen. 

Diese Begriffe sollten geläufig sein:

Zuladung:

Dies ist die Nutzlast des Wohnmobils und kann ganz einfach berechnet werden, indem das Leergewicht vom erlaubten Gesamtgewicht abgezogen wird. Dabei legt die EN-NORM 1646-2 fest, dass die Mindestzuladung mit 75 Kilogramm und 10 Kilogramm für das Gepäck je Gurtplatz ist. Ebenfalls werden hier 10 Kilogramm je Meter Fahrzeuglänge kalkuliert. Damit soll theoretisch eine ausreichende Zuladung erreicht werden können.

Hebelwirkung:

Die Hebelwirkung basiert auf ganz regulärer Physik. Je mehr Gewicht im Heck lagert und je länger der Hecküberhang ist, desto größer ist die Hebelwirkung, die auf den Achsen lastet.

Leergewicht:

Laut Straßenverkehrszulassungsordnung wird das Leergewicht mit 90 Prozent Kraftstoff, 100 Prozent Frischwasser sowie Gas und 75 Kilogramm Fahrergewicht berechnet.

Wie wird nun die Zuladung berechnet?

Hierfür werden die Daten für Leer- und Gesamtgewicht, sowie die Achslast benötigt. Diese finden sich im Fahrzeugschein unter Punkte G, F.1 sowie 7.1 und 7.2. Zieht man nun die unter G genannte Leermasse von der unter F.1 notierten Gesamtmasse ab, bleibt der maximale Wert der Zuladung übrig. Dabei erwartet den ein oder anderen dann die große Überraschung. Denn der Wert ist recht klein.

Tipps zur Zuladung auch auf: https://www.campanda.de/magazin/erlaubte-zuladung-im-wohnmobil/

Ein weiteres Problem

Ein weiteres Problem ist die 3,5-Tonne-Grenze. Viele Fahrer von Wohnmobilen wollen nicht an Lkw-Verbote gebunden werden oder besitzen lediglich den Führerschein der Klasse B. Dabei kommt ein Wohnmobil mit Zuladung schnell über diese Grenze. Und gerade zu Beginn der Urlaubssaison kontrolliert die Polizei verstärkt und gewissenhaft.

Angenommen das zulässige Gesamtgewicht des Wohnmobils wären 3500 Kilogramm und das Trockengewicht 2800 Kilogramm. Ebenfalls werden 250 Kilogramm Gas, Wasser und Diesel mitgeführt, sowie 240 Kilogramm an Passagieren. Ziehen wir dies alles vom Gesamtgewicht ab, bleibt eine zulässige Zuladung von 210 Kilogramm.

TIPP ????

Um allen Eventualitäten bei Zuladung, Achslast sowie Hebelwirkung effektiv von vornherein entgegenzuwirken, sollte sich bereits beim Kauf eines Wohnmobils mit der möglichen Zuladung auseinandergesetzt werden. Das spart später oftmals viel Ärger.

Gewichtsparen leicht gemacht

Damit es nicht zu unnötigem Frust kommt, sollte in allererster Linie das Gepäck, das mitgenommen werden soll, überprüft werden. Zu achten ist hier im Besonderen auf Alternativen. Beispielsweise sind Gerichte in der Tüte leichter als Konserven. Ebenfalls lässt sich ordentlich beim Küchengeschirr sparen. Alutöpfe und Teller aus Melamin oder Bambus wiegen lediglich einen Bruchteil. Kann zudem auf metallisches Besteck verzichtete werden, sind Gabel, Messer und Löffel aus nachhaltigen, ökologischen und zudem leichteren Materialien optimale Varianten.

TIPP ????

Um Extragewicht zu sparen, ist es ratsam Gasflaschen aus Stahl, durch Aluflaschen zu ersetzten. Ebenfalls kann das Reserverad durch ein Pannenset ersetzt werden. Ebenfalls muss der Wassertank nicht voll befüllt werden, wenn an der Destination frisches Wasser gibt.

Beachtenswert ist zudem die Sonderausstattung, die viele Wohnmobile enthalten. Markise, Klimaanlage, Backofen, Fahrradträger, Sat-Anlage, Flachbildschirm und anderes, drücken zusätzlich auf das Gewicht.

Wie kann das Wohnmobil richtig beladen werden?

Nachdem nun klar ist, was mitgenommen wird, muss noch geklärt werden, wo all die Dinge am besten verstaut werden. Dabei ist man gut beraten, dem gesunden Menschenverstand zu vertrauen. Damit gehören schwere Dinge nicht in die Hängeschränke, sondern sollten weiter unten, möglichst zwischen den Achsen gelagert werden. Gegenstände, die besonders sperrig sind, finden gut Platz in einem Schrank oder zur Not ebenfalls in der Dusche. In der Heckgarage lassen sich besonders große Dinge verstauen, wie beispielsweise der Grill oder Fahrräder. Dabei gilt, dass sämtliche Gegenstände die besonders groß, sperrig oder schwer sind, gesondert gesichert werden. Gerade für die Fahrräder gibt es spezielle Befestigungssysteme.

TIPP ????

Beim Beladen sollte die Achslast nicht aus den Augen gelassen werden. Ist das Gewicht im Wohnmobil gleichmäßig verteilt, sorgt dies für Sicherheit und Fahrstabilität.

Beladung der Küche

Hier werden schwere Gegenstände ebenfalls unten gelagert. Zudem ist es ratsam, schwere Zuladung entfernt vom Kühlschrank aufzubewahren. Die Kühlschranktür sollte zudem immer fest eingerastet sein. Ansonsten werden die leichteren Dinge, wie zu Hause, in Schubladen und Auszügen verstaut.

Beladung von Hängeschränken:

In den oberen Schränken lassen sich perfekt Textilien und Kleidung verstauen. Diese wiegen wenig und richten beim Herausfallen kaum Schaden an. Dennoch müssen Ablageflächen und offen Fächer bei der Fahrt leer sein.

Beladung von Bodenfächern:

Diese Stauräume sind besonders beliebt. Ebenfalls Doppelböden. Hier lassen sich praktisch Konserven oder Getränke verstauen. Selbiges gilt für Sitzbänke. Durch das zusätzliche Gewicht am Boden wird zudem die Fahrstabilität verbessert. 

Beladung der Schränke:

Hier finden sich bei einer Reise ebenfalls Jacken und andere Kleidungsstücke. Doch können hier ebenfalls sperrige Gegenstände gelagert werden. Wichtig ist, dass diese während der Fahrt ausreichend gesichert sind.

Achtet beim Beladen vor Allem darauf, dass die Ablagemöglichkeiten und Schränke, die schwerer zu erreichen sind, mit den Dingen beladet, die ihr nicht so oft braucht und andersherum. Auf unsere Reise durch Neuseeland mit dem Wohnmobil haben wir zum Beispiel die Reisetaschen unter den Sitzbänken verstaut. Auf dem Campingplatz in Loissin war es für uns deutlich entspannter, weil wir hier nicht jeden Tag weiter gereist sind.

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