Wasserfilter Outdoor kaufen – wozu überhaupt nötig?
Backpacker, Wanderer, Bergsteiger, Camper, Survival-Abenteurer, Radfahrer und jeder andere, der gerne längere Touren in der Natur unternimmt, haben alle das gleiche Problem: eine ausreichende Versorgung mit Trinkwasser muss sichergestellt sein.
Ein Erwachsener sollte pro Tag mindestens 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, um einer Dehydratation vorzubeugen. Bei körperlicher Anstrengung oder unter schwierigen klimatischen Bedingungen sollte es sogar noch mehr sein.
Das Erlebnis in der Natur hat dabei einen großen Nachteil: der nächste Supermarkt mit Getränkeabteilung ist oft kilometerweit entfernt und auch Wasserhähne mit sauberem Trinkwasser findet man in der Regel nicht.
Da das Mitnehmen von ausreichend Trinkwasser insbesondere auf mehrtägigen Touren aufgrund des Zusatzgewichtes auch keine praktikable Lösung darstellt, kann der Outdoor Wasserfilter hier eine Lösung bieten. Doch wozu braucht man diesen überhaupt?
Natürliche Gewässer haben nur in den seltensten Fällen Trinkwasserqualität. In vielen Seen, Flüssen und Bächen tummeln sich ein eine Vielzahl von Bakterien, parasitären Einzellern, Algen und Schwebstoffen. Mit dem Wasser aufgenommen können diese uns krank machen und beispielsweise Übelkeit, Magenbeschwerden und -krämpfe sowie andere Erkrankungen hervorrufen.
Mit einem entsprechenden Wasseraufbereiter können Bakterien im Wasser herausgefiltert werden. Durch die Wasserentkeimung entsteht Trinkwasser, welches bedenkenlos getrunken werden kann.
Wie funktioniert ein Outdoor Wasserfilter?
Wasserfilter ist nicht gleich Wasserfilter. Die einzelnen Modelle nutzen unterschiedliche Techniken, um die Wasserentkeimung so effektiv wie möglich zu machen. Grundlegend können dabei drei verschiedene Techniken der Wasseraufbereitung unterschieden werden:
- Wasseraufbereiter mit Umkehrosmose: Outdoor Wasserfilter mit dem Prinzip Umkehrosmose bestehen aus Hohlfasern im Inneren des Filters. Diese sind semipermeabel, verfügen also über eine halbdurchlässige Membran. Das Wasser wird mit Druck durch diese Membran gepresst. Das Wasser kann die halbdurchlässige Membran passieren, größere Partikel sowie Bakterien, Krankheitserreger und Schwebstoffe allerdings nicht und werden somit herausgefiltert. Allerdings können mit dieser Technik keine Chemikalien und Schwermetalle aus dem Wasser gefiltert werden.
- Aktivkohle Wasserfilter: Ebenfalls sehr beliebt sind Aktivkohle Wasserfilter. Die Aktivkohle besitzt eine relativ große Oberflächenstruktur, mit der ein Großteil von organischen und anorganischen Stoffen aus dem Wasser gefiltert werden können. Neben Bakterien und anderen Krankheitserregern können auch chemische Substanzen und Schwermetalle mithilfe von Aktivkohle aus dem Wasser entfernt Allerdings ist die Filterleistung der Aktivkohle begrenzt, weshalb der Filter relativ häufig ausgetauscht werden muss.
- Camping Wasseraufbereitung durch Elektroadsorption: Mithilfe eines elektroaktiven Filtermaterials mit einer starken positiven Ladung können Krankheitserreger, welche meist negativ geladen sind, aus dem Wasser herausgefiltert werden. Camping Wasserfilter, die darüber hinaus noch mit einem Ionentauscher ausgestattet sind, können mit ihren Silbermineralien außerdem krankheitserregende Bakterien und Viren direkt abtöten.
Was filtert ein Wasserfilter aus dem Wasser?
Welche Substanzen aus dem Wasser gefiltert werden, hängt von dem eingesetzten Material ab. Da die einzelnen Filtersysteme unterschiedliche Eigenschaften sowie ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile besitzen, werden hochwertige Wasserfilter für die Camping Wasseraufbereitung oft mit einer Kombination aus mehreren Filtertechniken ausgestattet.
Dadurch kann eine höhere Bandbreite der im Wasser befindlichen Substanzen und Erreger herausgefiltert und eine bessere Trinkwasserqualität hergestellt werden. Kombinierte Systeme sind allerdings naturgemäß etwas teurer.
Den passenden Wasserfilter finden – auf den Einsatzzweck achten
Wann welcher Filterschutz benötigt wird, hängt auch damit zusammen, wo man selbst unterwegs ist. Wer nur in der Natur in Deutschland unterwegs ist, kann in der Regel auf einen Wasserfilter zurückgreifen, der einen ausreichenden Filterschutz gegen Bakterien und krankheitserregende Einzeller (Protozoen) bietet. Das liegt an der im Allgemeinen recht guten Wasserqualität deutscher Gewässer.
Vor allem in wenig besiedelten und landwirtschaftlich nicht stark genutzten Gebieten benötigt man daher meist keinen Filterschutz gegen Viren oder Schwermetalle. Anders sieht es aus, wenn es sich um Gewässer in stark besiedelten Gebieten, vor allem mit industrieller oder stark landwirtschaftlicher Nutzung handelt. Grundsätzlich sollten solche Gewässer zur Trinkwassergewinnung mit einem Outdoor Wasserfilter gemieden werden.
Das gilt vor allem für ehemalige Industrieflüsse, wie den Rhein, die Ruhr oder den Neckar. Auch Gewässer mit starkem Schiffsverkehr sind oft mit Schwermetallen, Kraftstoffen oder Ähnlichem verunreinigt. Als Quelle zur Wasseraufbereitung sind sie deswegen nur bedingt geeignet.
Wer nicht nur in Deutschland, sondern auch gern im Ausland unterwegs ist, sollte sich zuvor mit der dortigen allgemeinen Wasserqualität vertraut machen, bevor der passende Outdoor Wasserfilter gekauft wird. Vor allem in den weniger entwickelten Ländern in Asien, Afrika oder Südamerika herrschen deutlich weniger strenge Umweltauflagen und Kontrollen.
Die Gewässer weisen daher oft vielfach höhere Belastungen mit Schwermetallen und Chemikalien sowie oftmals auch mit tropischen Viren auf. Besonders im außereuropäischen Ausland sollte daher immer darauf geachtet werden, dass der Wasserfilter Schwermetalle und Chemikalien, aber auch Viren herausfiltern bzw. abtöten kann.
Wie sicher ist das Wasser aus dem Outdoor Wasserfilter?
Selbst Wasserfilter mit gleicher Filtertechnik können sich in der Qualität des gefilterten Wassers unterscheiden. Die Leistungsfähigkeit eines Wasserfilters wird dabei mit dem Logwert angegeben. Dieser ist eine Anzeige dafür, um wie viel Prozent der Filter Mikroorganismen im Wasser reduzieren kann.
Eingeteilt wird der Logwert auf einer Skala von 1 bis 8. Der Logwert 1 entspricht dabei einer Reduktion von Mikroorganismen um 90 Prozent, der Logwert 8 einer Reduktion um 99,999999 Prozent. Je höher der Logwert ist, desto sicherer ist also das Wasser.
Nach deutschen Hygienestandards gilt Wasser dann als Trinkwasser, wenn mindestens 99,9999 Prozent der Bakterien und Mikroorganismen aus dem Wasser gefiltert sind. Das entspricht einem Logwert von 6. Um sauberes Trinkwasser nach unserem Standard zu bekommen, sollte der genutzte Wasserfilter also mindestens über einen Logwert von 6 verfügen.
Wasserfilter für den Outdoor-Bereich – was noch wichtig ist
Neben der Filterqualität ist auch das mitgelieferte bzw. erhältliche Zubehör ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Wahl des passenden Wasserfilters. Umfangreiches Zubehör erlaubt ein hohes Maß an Flexibilität, was besonders bei Outdoor Touren ein großes Plus ist. Dazu gehören beispielsweise:
- Zusätzliche Wasserkartuschen bzw. Wasserbeutel: Je nachdem, in welchem Gelände man unterwegs ist, kann die nächste Wasserquelle einige Kilometer weit entfernt sein oder gar erst am nächsten Tag gefunden werden. Mit zusätzlichen verschraubbaren Wasserbeuteln bzw. -kartuschen kann ein kleiner Wasservorrat angelegt werden, der die nötige Versorgung bis zur nächsten Wasserstelle sichert. Besonders in sehr heißen und trockenen Gegenden ist dies zu empfehlen.
- Zusätzlicher Schlauch zur Direktentnahme: Mit einem entsprechenden Trinkschlauch, der sich an den Wasserfilter schrauben lässt, kann direkt aus dem Fluss, Bach oder Teich getrunken werden, ohne zuvor die Wasserbeutel, Flaschen oder Kartuschen auffüllen zu müssen. Für die schnelle Erfrischung zwischendurch ist dies unverzichtbar.
Neben dem praktischen Zubehör ist auch die Handhabung des Wasserfilters ein wichtiger Faktor. Diese sollte möglichst unkompliziert zu verwenden und jederzeit einsatzbereit sein. Ein geringes Gewicht des Wasserfilters sorgt für einen angenehmen Transport. Wer zu Fuß unterwegs ist, sollte auf jedes Gramm an Gewicht achten, um Kräfte zu schonen.
Oft reicht daher auch ein kleiner Outdoor Wasserfilter, der sich leicht verstauen lässt und nur wenig Gewicht hat. Auch eine Trinkflasche mit eingebautem Wasserfilter ist eine gute Alternative. Sie lässt sich jederzeit wieder befüllen und dank des integrierten Wasserfilters ist die Versorgung mit sauberem Wasser stets gesichert.
Outdoor Wasserfilter reinigen – richtige Pflege für lange Zeit frisches Wasser
Mit der Zeit der Benutzung kann es passieren, dass die Filterleistung des Wasserfilters nachlässt oder es zu Verstopfungen kommt. Das liegt an den gefilterten Substanzen und Teilchen aus dem Wasser, die sich mit der Zeit am Filter ablagern. Um dies zu vermeiden, sollte der Wasserfilter regelmäßig gereinigt werden.
Ist der Wasserfilter mehrere Tage hintereinander im Einsatz, sollte die Reinigung alle 3 bis 7 Tage erfolgen. So kann auch über einen längeren Zeitraum eine einwandfreie Filterleistung und damit sauberes Trinkwasser garantiert werden. Für die Reinigung vieler Outdoor Filter reicht es aus, wenn sauberes Wasser in umgekehrter Richtung durch den Filter gepresst wird, beispielsweise mit einer entsprechenden Reinigungsspritze.
Bei einigen Modellen genügt es auch, den Filter in umgekehrter Richtung regelmäßig durchzupusten. Wieder andere Modelle verzichten gänzlich auf eine Reinigung. Hier muss allerdings das Filterelement dafür regelmäßig komplett ausgetauscht werden.